Praxis 16

Regina Novy, MSc

Osteopathin D.O., Physiotherapeutin
Focusingbegleiterin (DAF)
Traumaarbeit: Somatic Experiencing Practicioner (SEP)

Mein therapeutisches Angebot

In meinem therapeutischen Angebot verbinde ich den psychosomatisch orientierten Zugang, den ich mir in meiner langjährigen Erfahrung als Physiotherapeutin und Osteopathin angeeignet habe mit der körperorientierten Trauma Arbeit nach Peter Levine ( Somatic Experiencing*) und dem erlebensorientierten Ansatz von Focusing**.

Menschen, die Traumata erlebt haben, reagieren meist mit einer Dysregulation des autonomen Nervensystems auf diese Ereignisse. Das kann sich in Gereiztheit, Schlafstörungen, einer allgemeinen Aktivierung des Autonomen Nervensystems oder in Erschöpfung, Rückzug, Lustlosigkeit oder körperlichen Symptomen wie Muskelschmerzen, Kopfschmerzen, Verdauungsproblemen äußern.

Dort setzt Somatic Experiencing an. Im therapeutischen Prozess wird an der Verfeinerung der Selbstwahrnehmung gearbeitet, um das eigene Nervensystem in seiner Aktivierung wahrnehmen zu lernen und in weiterer Folge das Aktivierungsniveau verändern zu können. Dabei kann ich als Osteopathin eine Kombination aus Behandlung und Begleitung im Regulationsprozess anbieten.

Als Osteopathin trete ich in der Berührung in Kontakt mit der Vitalität der verschiedenen Körper Strukturen. Ich nehme Blockaden oder Restriktionen wahr, die ich manuell behandeln kann und ich trete mit meinen Händen in Dialog mit dem Gewebe und unterstütze es in seiner Selbstregulation.

Im Behandlungsprozess lade ich die Klient*innen auch ein, mit dem körperlichen Erleben in Kontakt zu treten. In einem sicheren und gehaltenen Raum kann ein „Felt Sense“ - eine „gefühlte Bedeutung“- für das gegenwärtige Erleben entstehen. Damit zu verweilen kann einen neuen Bedeutungsraum eröffnen. So können Worte für das, was im Behandlungsprozess gegenwärtig ist, gefunden werden und der Heilungs Prozess vorangetragen werden. Die Sprache ist aber auch wichtig, um den gemeinsamen Erlebensraum zu halten und die Wahrnehmung der Klient*innen mit meiner Wahrnehmung abzugleichen. So wird die Behandlung zu einem Prozess, in dem die Selbstwirksamkeit und die Selbstheilungskräfte der Klient*innen unterstützt werden.

Mithilfe spezifischer Übungen zur Selbstregulation , die wir in der Therapiesitzung erarbeiten, können die Klient*innen auch außerhalb des therapeutischen Settings selbst an der Flexibilität ihres Nervensystems arbeiten und damit auch die eigenen Handlungsspielräume erweitern.

*Somatic Experiencing:

Der Biologe und Psychologe Peter Levine hat mit Somatic Experiencing (SE) einen traumatherapeutischen Zugang entwickelt, der zentral auf dem Begriff der Selbstregulation beruht und davon ausgeht, dass sowohl physische als auch psychische Traumen im Körper abgespeichert werden und chronische Schmerzen, Erschöpfungszustände, Schlafstörungen verursachen können. In Somatic Experiencing geht es darum, den Aktivierungszustand des eigenen autonomen Nervensystems wahrnehmen und regulieren zu lernen und Ressourcen zu entwickeln, die den Umgang mit einem traumatischen Erleben erleichtern. Dabei wird darauf geachtet, dass nur so viel Konfrontation mit dem Trauma stattfindet, wie der Organismus momentan verarbeiten kann. Es geht also um eine Stärkung der inneren Ressourcen der Patient*innen im Umgang mit einem Trauma.

**Focusing:

Focusing ist ein vom Psychologen, Philosophen und Psychotherapeuten Eugene Gendlin (1926-2017) entwickelter Zugang in Psychotherapie und Selbsthilfe. Focusing ermöglicht es, eine Verbindung zwischen körperlichem und psychischem Erleben herzustellen. Für meine Tätigkeit als Osteopathin steht mir damit ein Werkzeug zur Verfügung, Patient:innen auch sprachlich zu begleiten.